Jugend braucht Gemeinschaft
 
Johannes-Brahms-Gymnasium

Religion

Wozu das Fach Religion?

Wir alle wollen, dass unseren Kindern in der Schule viele Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden. Es ist aber auch wichtig, dass unsere Kinder über die Fülle der Informationen nicht orientierungslos werden. Wir möchten ihnen helfen, wertbewusst zu urteilen und fähig zu werden, gewissenhafte Entscheidungen zu fällen.

Einen wichtigen Beitrag dazu leistet der Religionsunterricht. Denn dort werden zentrale Fragen des menschlichen Lebens besprochen: Wie sollen Menschen miteinander und mit sich selbst umgehen? Was ist der Sinn meines Lebens? Was macht ein erfülltes Leben aus?

Im Religionsunterricht haben wir die Möglichkeit, eigene Antworten und Antworten der Religionen auf diese und andere Fragen kennen zu lernen. Das Fach Religion soll also einen Beitrag leisten, sich selbst und andere Menschen besser zu verstehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kinder einer Religion angehören, in dieser verwurzelt sind oder nicht. Im „Hamburger Religionsunterricht für alle“ lernen Schülerinnen und Schüler aller Religionen und Weltanschauungen gemeinsam. Dieses Hamburger Modell ist bundesweit einzigartig und entspricht genau dem Motto unserer Schule „Jugend braucht Gemeinschaft“: Alle Kinder, egal welcher Religion und Lebensanschauung, lernen gemeinsam von und miteinander. Wir sind davon überzeugt, dass so gegenseitiges Verständnis und Toleranz als Grundlage für das gute Miteinander in einer Schulgemeinschaft erlernt werden kann.

Als ordentliches Unterrichtsfach wird Religion benotet. Dabei wird nicht die Meinung des Kindes oder das Vorwissen beurteilt, sondern wie intensiv das Kind mitarbeitet und wie viel es gelernt hat. Dazu dienen schriftlichen Leistungsüberprüfungen, in denen Kenntnisse und Fertigkeiten, die im Unterricht erlernt wurden, angewendet werden müssen und vor allem die regelmäßige Beteiligung im Unterricht.


Religionsunterricht in der Beobachtungsstufe

In den Jahrgängen 5 und 6 wird Religion jeweils zweistündig unterrichtet. Im Jahrgang 5 beschäftigen wir uns schwerpunktmäßig mit den im Bildungsplan vorgegebenen Themenbereichen „Miteinander leben“ sowie „Reden mit Gott“. Diese Themen versuchen wir methodisch vielfältig und motivierend zu gestalten. Die Kinder arbeiten allein, mit Partnern und in Gruppen. Es werden Plakate gestaltet und diese mit Kurzpräsentationen den Mitschülern und Mitschülerinnen vorgestellt, außerdem arbeiten wir mit Rollenspielen und üben ein kleines Theaterstück ein. Auf diese Weise erproben die Kinder vielfältige Methoden, die auch in anderen Unterrichtsfächern genutzt werden.

In Klasse 6 stehen die Weltreligionen im Mittelpunkt, anknüpfend an die Lebenswelt der Kinder sind dies vorrangig das Christentum, der Islam und das Judentum. Wir werden versuchen, die Schule zu verlassen und das Gespräch mit den Religionen suchen – egal ob in einer Moschee, Synagoge oder Kirche. So wollen wir den Schülern direkte Begegnungen ermöglichen und Berührungsängste abbauen. Schon oft haben sich persönliche Kontakte durch hilfreiche Eltern ergeben, um verschiedene Gotteshäuser zu besuchen und Kinder als Experten für ihre Religion einzubeziehen.

Die Kinder lernen im Religionsunterricht unterschiedliche Schöpfungsgeschichten der Religionen kennen und setzen sich mit der schwierigen Frage nach der Vereinbarkeit von Naturwissenschaften und Religion auseinander.


Religionsunterricht in den Jahrgängen 8, 9 und 10

In den Jahrgängen 8, 9 und 10 können die Schülerinnen und Schüler zwischen Religion und Philosophie wählen. In Klasse 8 stehen die Fragen „Wer bin ich?“ und „Wie möchte ich mein Leben gestalten?“ im Mittelpunkt. Später vertiefen wir die Kenntnisse über die monotheistischen Weltreligionen und beschäftigen uns mit dem Hinduismus und dem Buddhismus. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit ethischen Grundfragen in den Themenbereich „Freundschaft, Liebe und Sexualität“ oder auch dem Themenbereich „Endlichkeit, Sterben und Tod“ auseinander und lernen an wichtigen Lebensfragen Werturteile zu fällen und mit anderen Meinungen und Anschauungen in den Dialog zu treten. Weitere Themen in der Sekundarstufe 1 sind „Propheten“, „Sekten“ “. sowie „Gewalt/Rechtsextremismus/Extremismus“. Im Religionsunterricht haben wir die Möglichkeit aktuelle Themen aufzugreifen und zu problematisieren und können durch Aufklärung einen Beitrag leisten, die Schülerinnen und Schüler aufmerksamer zu machen und vor Gefahren zu schützen.


Religionsunterricht in der Oberstufe

In der Oberstufe kann Religion durchgehend angewählt und auch als Prüfungsfach im Abitur eingebracht werden. Die schriftlichen Abituraufgaben werden zentral von der Behörde für Schule und Berufsbildung erstellt. Den inhaltlichen Rahmen des Unterrichts bilden folgende sechs Themenbereiche:

  • Religion, Religionen und interreligiöse Begegnung (T1),
  • Glaube und Wissenschaft (T2),
  • Gott und Transzendenz (T3),
  • Jesus – Christus (T4),
  • Mensch und Menschenbilder (T5),
  • Freiheit und Verantwortung (T6).

Diese sechs Themenbereiche stellen keine Semesterthemen dar. Thema eines Semesters ist in der Regel eine leitende Fragestellung, die gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern entwickelt bzw. von ihnen als wichtig angesehen wird und die einen Zugang zu einem oder zwei Themenbereich(en) ermöglicht.