Warum sollte man Latin lernen? Zukunft braucht Herkunft!
Latein hat unseren Kontinent über Jahrhunderte geprägt. Möchte man die Zukunft mitgestalten, ist es wichtig, die Vergangenheit zu kennen. Dies und vieles mehr lernt man im Lateinunterricht.
Was ist Latein für eine Sprache? – die Sprache vieler kluger Menschen
Latein ist die Sprache der alten Römer und wurde etwa 1000 Jahre lang gesprochen. Als Amtssprache war Latein bei den Römern von Portugal bis zum Irak, von Nordafrika bis Großbritannien wichtig. Noch bis ins 19. Jahrhundert haben Politiker und Gelehrte in Europa wichtige Texte in dieser Sprache geschrieben. Diesen begegnet man im Lateinunterricht und lernt so die Wurzeln unserer Kultur kennen. Bis heute wird Latein (auch von vielen Arbeitgebern) für seinen Allgemeinbildungswert geschätzt.
Wo spricht man Latein? – Latein findet man überall
Aus Latein entstanden irgendwann die Sprachen Französisch, Italienisch oder Spanisch. Deswegen stammen viele Wörter in diesen Sprachen, aber auch im Englischen von Latein ab. Hat man Latein gelernt, fällt einem das Erlernen der modernen Fremdsprachen leichter. Die Grammatik des Lateinischen ist der deutschen Grammatik sehr ähnlich. Deshalb kann man im Spiegel dieser Fremdsprache seine Sprachkompetenzen im Deutschen deutlich verbessern. Dies braucht man in allen Fächern.
Da gebildete Leute überall Jahrhunderte lang Latein lasen, finden sich auch in der deutschen Sprache viele Fremdwörter, die ihren Ursprung im Lateinischen haben. Unzählige Fachbegriffe aus den Naturwissenschaften, der Medizin oder der Rechtswissenschaft kommen aus dem Lateinischen und lassen sich damit erklären. In nahezu jedem Studienfach profitiert man von diesem Verständnis.
Was lernt man in Latein? – Latein lernen heißt eine andere Welt entdecken
Im Lateinunterricht lernen wir gleich im Anfangsunterricht das Leben DER Metropole der römisch-antiken Welt kennen: ROM. Dort gibt es viel Interessantes zu entdecken. Im Laufe des Unterrichts ergründen wir die Welt der antiken Sagen, Götter und Helden – in der Mittelstufe genauso wie in der Oberstufe. Die Geschichten erzählen von menschlichen Verhaltensweisen und Begebenheiten, die uns bis heute beschäftigen. Darum wurden und werden sie von Künstlern aller Epochen dargestellt und bis heute zum Beispiel in der digitalen Kunst weiterentwickelt. Viele Persönlichkeiten und Ereignisse der römischen Geschichte sind bis heute bekannt. Auch damit beschäftigen wir uns natürlich im Lateinunterricht.
Eine anschauliche Erläuterung dazu gibt es in diesem Podcast:
Wann gibt es das Latinum? – Latein als Studienvoraussetzung
Nach der 10. Klasse wird nach fünf Jahren Unterricht das Latinum erworben (Bedingung: Abschlussnote 4). Das Latinum wird an den vielen Universitäten für verschiedene Studiengänge vorausgesetzt, noch häufiger werden Lateinkenntnisse vorausgesetzt. Wenn man den Abschluss an der Universität nachholen muss, ist dies mit sehr viel Aufwand verbunden.
Steckbrief Latein am JBG
2. Fremdsprache von Klasse bis Klasse 10, freiwillige Weiterbelegung bis zum Abitur
Klasse 6-8:
Lehrbuch „Prima Nova“ (CC Buchner Verlag)
Klasse 9-10:
Lateinische Originallektüre, zweisprachiges Wörterbuch Pons
Themen (Auswahl): Fabeln, Rhetorik und Liebesdichtung.
Abschluss: Latinum
Oberstufe:
Kernfach oder Wahlfach, erhöhtes und grundlegendes Niveau
Themen: Dichtung, Geschichte, Philosophie, Staatswesen.
Abschluss nach Jgst. 11: Großes Latinum (Abschlussnote 5 Punkte)
Projekte und Exkursionen
Alle zwei Jahre fahren die Lateinschüler*innen der 9. und 10. Klassen auf eine mehrtägige Exkursion zu Römerstätten in Deutschland. Dort können sie der Antike durch Aktivitäten und Museumsbesuche hautnah begegnen. Ziele in den letzten Jahren waren Köln, Kalkriese und Xanten.
Zum Weiterlesen…
https://www.sueddeutsche.de/bildung/pro-lateinunterricht-die-bedeutung-bleibt-1.2274649